Tomaten sind das beliebteste Gemüse in Deutschland und etwa 25 Kilogramm verbraucht jeder Deutsche davon im Schnitt. Die Verwendungsmöglichkeiten sind dabei vielfältig. Pur im gemischten Salat oder zusammen mit Mozzarella, Basilikum und Olivenöl im Caprese-Salat kann man Tomaten genießen. Kaum eine Pizza kommt ohne Tomaten aus. Vor allem auch die verarbeiteten Produkte auf Basis von Tomaten wie Ketchup, Tomatenmark und Tomatensoße sind sehr beliebt.
Jedoch sind Tomaten bei Histaminintoleranz sehr problematisch, da Tomaten reich an Histamin sind. Noch problematischer sind alle Produkte, welche Tomaten als Basis haben. Durch die weitere Verarbeitung entsteht im Regelfall noch mehr Histamin. Passierte Tomaten, Tomatenmark und natürlich Ketchup sollten also Tabu sein. Auch sind Tomaten Histaminliberatoren, was bei Histaminintoleranz nochmal zusätzlich problematisch ist.
Histaminintoleranz
Bei einer Histaminintoleranz baut der Körper Histamin nicht ausreichend schnell wieder ab. Histamin ist ein natürlicher Botenstoff im menschlichen Körper, welcher beispielsweise als Stress- oder Entzündungsreaktion ausgeschüttet wird. Um einen Histaminüberschuss zu vermeiden, sollte man auf eine histaminarme Ernährung achten. Das bedeutet, man sollte auf besonders histaminhaltige Lebensmittel, wie lange gereiften Käse verzichten. Leider gehört auch die Tomate zu den histaminreichen Lebensmittel.
Eine weitere Besonderheit sind sogenannte Histaminliberatoren. Das sind Lebensmittel, welche die Ausschüttung von körpereigenem Histamin fördern. Diese Lebensmittel können selbst auch histaminreich sein oder aber auch histaminarm. Die Tomate gilt ebenfalls als Histaminliberator.
Histamingehalt von Tomaten
Histamin entsteht oft durch bakterielle Abbauprozesse während Reifung und Gärung. In diesem Fall bauen Bakterien die Aminosäure Histidin zu Histamin um. So kommt das Histamin in lange gereiften Käse. Es gibt allerdings auch Lebensmittel, welche von Natur aus einen hohen Histamingehalt aufweisen. Die Tomate gehört zu diesen Lebensmitteln. Insbesondere auch verarbeitete Produkt auf Basis von Tomaten wie Tomatenmark, Ketchup oder getrocknete Tomaten weisen einen relativ hohen Histamingehalt auf. Da die Tomate auch ein Histaminliberator ist, sollte man auf Tomaten bei Histaminintoleranz besser verzichten.
Welche Alternativen gibt es?
Natürlich ist eine Tomate nun mal eine Tomate. Diese lässt sich nicht so leicht ersetzen. Als Ersatz für Tomatenmark wird oft Paprikamark empfohlen. Dieser ist auch als Ajvar bekannt. Jedoch sollte man hier darauf achten, dass dort nicht andere Gemüsesorten enthalten sind, welche entweder auch viel Histamin enthalten oder welche sogenannte Histaminliberatoren sind. Diese Histaminliberatoren enthalten zwar oft selbst nicht so viel Histamin, sorgen aber dafür, dass körpereigenes Histamin freigesetzt wird. Es kommt zur gleichen oder einer ähnlichen Reaktion wie bei histaminreichen Lebensmitteln. Oft ist in Ajvar Aubergine enthalten. Aber auch die Aubergine ist bei Histaminintoleranz möglichst zu meiden. Lest daher aufmerksam die Zutatenliste und achtet darauf, dass weder Tomate noch Aubergine enthalten sind.
Als Ersatz für Tomatenketchup könnt ihr Ketchup selbst herstellen und diesen auf Basis von Kürbis zubereiten. Kürbis ist histaminarm und tatsächlich könnt ihr damit am ehesten die Konsistenz von Ketchup erreichen. Hier findest du ein leckeres Kürbis-Ketchup-Rezept, welches bei Histaminintoleranz geeignet ist.