Nicht nur an Ostern sind Eier sehr beliebt. Ob als Frühstücksei, Spiegelei mit Spinat und Kartoffelpüree, im Eiersalat, als Rührei oder als Omelett. Die Verwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig, dass man kaum ohne Eier auskommt. Auch in vielen Backrezepten ist das Ei unverzichtbar.
Entgegen der Behauptungen einiger Paleo-Anhänger hat das heutige Hühnerei aber kaum etwas mit der Ernährung unserer Vorfahren gemein. Das heutige Haushuhn ist eine domestizierte Form des Bankivahuhn, welches in Südostasien beheimatet ist. Erstmals domestiziert wurde es vermutlich in China zur Zeit des chinesischen Altertums. In Europa verbreitet wurde das Haushuhn durch die Römer. Ein Ei wiegt heute etwa 50 bis 60 Gramm. Das ist deutlich höher als das durchschnittliche Gewicht des Eies eines Urhuhns, welches etwa 23 Gramm beträgt.
Pro Jahr werden heute etwa 1,4 Billionen Hühnereier produziert. Diese unglaubliche Zahl mal ausgeschrieben, es werden pro Jahr etwa 1.400.000.000.000 Hühnereier produziert. Mehr als ein Drittel davon in China. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Hühnereiern in Deutschland beträgt etwa 230 Eier pro Jahr. Das beinhaltet aber auch alle Verwendungen in verarbeiteten Lebensmitteln wie etwa Bäckereien oder Fertigprodukten im Supermarkt. Nur etwa die Hälfte der 230 Eier werden direkt von uns Endkunden verbraucht.
Man sieht schon, das Ei ist so omnipräsent in unserer Ernährungsweise, dass ein Verzicht kaum möglich ist. Doch ist ein Verzicht bei Histaminintoleranz überhaupt notwendig? Nur rohes Eiklar gilt als Histaminliberator und sollte daher gemieden werden. Die Eier selbst sind nicht reich an Histamin, gelten also als histaminarm. Und in gekochtem Zustand verliert auch das Eiklar seine Wirkung als Histaminliberator (siehe dazu Schachter/Talesnik 1952).
Histaminintoleranz
Bei einer Histaminintoleranz baut der Körper Histamin nicht schnell genug ab. Daher sollte man auf eine histaminarme Ernährung achten. Auch ist es wichtig, sogenannte Histaminliberatoren zu meiden. Das sind Lebensmittel wie beispielsweise Spinat oder Aubergine, welche die Freisetzung von körpereigenem Histamin fördern.
Histamingehalt von Eiern
Eier haben keinen problematischen Histamingehalt. Histamin entsteht vor allem als bakterielle Abbaureaktion einer speziellen Aminosäure. Aminosäuren sind die Bestandteile von Protein. Wenn die Aminosäure Histidin von Bakterien zersetzt wird, entsteht als Abfallprodukt Histamin. Damit ist Histamin also ein Stoff, welcher bei Reifungs-, Gärungs- und Verfallsprozessen entsteht. Das ist bei Eiern nicht der Fall. Es gibt aber Lebensmittel, wo das sogar gewollt ist. Beispiele sind gereifter Käse oder auch Rohwurst, welche durch Zugabe von Bakterien haltbar gemacht wird. Diese Lebensmittel haben einen hohen Histamingehalt, welcher bei Histaminintoleranz problematisch ist. Eier gehören nicht dazu. Nur Eiklar galt lange Zeit als Histaminliberator, allerdings nur in rohem Zustand. Gekocht ist Eiklar auch kein Histaminliberator mehr.