Enthalten Linsen Histamin?

Linsen Histamin

Linsen werden zunehmend beliebter in Deutschland. Früher gehörten sie zu einem deftigen Eintopf einfach dazu, doch unsere Esskultur hat sich zunehmend verändert und ebenso die Auswahl der Lebensmittel. Lange Zeit fristeten Linsen ein Schattendasein, doch der vegane Trend der letzten Jahre hat auch den Linsen zu neuer Beliebtheit verholfen. Denn mit 25 bis 27 Gramm Protein auf 100 Gramm, je nach Sorte, sind sie der ideale Proteinlieferant für Menschen, welche auf tierische Produkte verzichten. Dieser Wert übertrifft sogar den Proteingehalt von Steak oder Hähnchenbrustfilet.

Histaminintoleranz

Bei einer Histaminintoleranz baut der Körper Histamin nicht schnell genug wieder ab. Es geht dabei sowohl um körpereigenes Histamin, welches vor allem im Immunsystem in den sogenannten Mastzellen gespeichert ist, aber auch um Histamin, welches durch die Nahrung zugeführt wird. Durch eine histaminarme Ernährung vermeidet man, dass der Körper zu viel Histamin von außen zugeführt wird. Und durch die Vermeidung von Histaminliberatoren verhindert man, dass der Körper unnötigerweise Histamin aus seinen eigenen Speichern ausschüttet.

Histamingehalt von Linsen

Linsen histaminarmHistamin entsteht hauptsächlich dann, wenn Bakterien Histidin in den Lebensmitteln zu Histamin umbauen. Das Histamin ist dabei eine Art Abfallprodukt. Histidin ist eine Aminosäure, gehört also zu den Proteinen. Linsen sind zwar proteinhaltig, aber die Bakterien fehlen, welche Histidin zu Histamin umbauen. Bei gereiftem Käse werden diese Bakterien zum Beispiel absichtlich hinzugefügt, doch bei Linsen ist das nicht der Fall.

Jedoch gelten Linsen und andere Hülsenfrüchte wie auch Kidneybohnen oder Soja als Histaminliberatoren. Das bedeutet sie fördern die Ausschüttung von körpereigenem Histamin. Das ist auch sehr problematisch, daher sollten Linsen und Hülsenfrüchte bei einer Histaminintoleranz möglichst gemieden werden.

Histaminarme Linsen

Bringt es also etwas, auf möglichst histaminarme Linsen zu achten? Im Grunde nicht, denn das Problem bei Histaminliberatoren ist anders gelagert. Auch, wenn man Linsen möglichst gut und kurz lagert und wenn man keine Reste übrig lässt oder die Reste sehr kurzfristig verwertet und dadurch histaminarme Linsen hat, so sorgen die Linsen trotzdem dafür, dass körpereigenes Histamin ausgeschüttet wird.