Enthält Reis Histamin?

Reis Histamin

Reis ist das wichtigste Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Auch in Deutschland ist Reis sehr beliebt. Dabei ist interessant zu wissen, dass bereits seit etwa 5.000 Jahren Reis angebaut wird. Über Indien, Persien und Nordafrika fand der Reis seinen Weg nach Europa. Heutzutage ist Italien das wichtigste Reisanbaugebiet in Europa. Doch weltweit gesehen sind natürlich Länder wie China, Indien und Indonesien weitaus bedeutender im Reisanbau. In diesen drei Ländern findet mehr als die Hälfte des weltweiten Reisanbaus statt.

Reis ist vielseitig einsetzbar. In Europa hat besonders Italien eine Tradition von Reisgerichten. Risotto ist dort sehr beliebt und wird auch immer öfter in Deutschland gekocht. In den USA ist „red beans and rice“ sehr beliebt, also rote Bohnen, Reis und meist weitere Zutaten wie geräucherte Wurst, gepökelter Schinken, Knoblauch, Zwiebeln, Paprika, Sellerie und Tabascosauce. In Deutschland wird Sushi auch immer beliebter und hier ist Reis fester Bestandteil, aber auch andere asiatische Gerichte wie Nasi Goreng oder die spanische Paella werden in Deutschland oft gekocht.

Aufgrund der Vielseitigkeit von Reis ist es sehr erfreulich, dass Reis auch noch nur wenig Histamin enthält und sich damit auch für eine histaminarme Ernährung eignet. Du kannst aufgrund des niedrigen Histamingehalts also beruhigt zugreifen, auch wenn du eine Histaminintoleranz hast.

Histaminintoleranz

Bei einer Histaminintoleranz sollte man auf eine möglichst histaminarme Ernährung achten, denn der Körper kann durch die Nahrung aufgenommenes Histamin nicht ausreichend schnell wieder abbauen. Beispiele für Lebensmittel, welche viel Histamin enthalten und daher gemieden werden sollten, sind Hartkäse, Salami und Sauerkraut. Auch sollte man sogenannte Histaminliberatoren meiden. Das sind Lebensmittel, welche körpereigenes Histamin freisetzen. Beispiele für Histaminliberatoren sind Tomaten, Erdbeeren und Zitrusfrüchte.

Histamingehalt von Reis

Histamin entsteht vor allem durch die bakterielle Zersetzung von Histidin zu Histamin. Bei Histidin handelt es sich um eine Aminosäure. Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen (Eiweiß). Man kann also generell sagen, dass eiweißreiche Lebensmittel mehr Histidin enthalten. Die meisten Reissorten enthalten zwischen sechs und neun Gramm Eiweiß je 100 Gramm Reis in rohem Zustand. Diese Menge ist vergleichbar mit anderen Getreide, ebenso ist auch der Histidingehalt im mittleren Bereich im Vergleich zu anderem Getreide.

Prinzipiell wäre die Grundlage für Histamin also vorhanden, wenn auch nicht im Übermaß. Damit das Histidin in Histamin umgewandelt wird, braucht es auch noch Bakterien, welche dies machen. Bei Produkten, welche reifen, wie etwa Salami oder Käse, werden diese Bakterien unter anderem auch hinzugefügt. Das ist bei Reis nicht der Fall.

Reis histaminarmEs stellt sich noch die Frage, inwieweit Bakterien, welche quasi überall vorhanden sind, Reis befallen können und zum Verderben führen. Das ist jedoch kaum der Fall. Richtig gelagerter roher Reis kann etwa zwei Jahre lange gelagert werden. Wenn du das mal mit anderen Lebensmitteln vergleicht, welche teilweise nach Tagen schon verderben, dann merkst du, dass Reis keine besonders gute Angriffsfläche für Bakterien bietet. Auch gilt Reis nicht als Histaminliberator, ist also auch in dieser Hinsicht unproblematisch.

Histaminarmer Reis

Worauf gilt es zu achten, wenn du möglichst histaminarmen Reis haben möchtest? Einerseits solltest du Packungen kaufen, welche noch ein möglichst weit in der Zukunft befindliches Haltbarkeitsdatum haben und diese dann auch nicht erst nach einem Jahr zubereiten. Wichtig ist, möglichst keine große Lagerhaltung zu betreiben, sondern immer mal wieder eine Packung Reis mit möglichst langer Haltbarkeit zu kaufen, zu verbrauchen und wieder eine neue Packung zu kaufen. Bei der Lagerung solltest du darauf achten, dass dein Reis trocken, luftdicht und dunkel gelagert wird.

Sobald du den Reis gekocht hast, ist er natürlich deutlich schneller verderblich. Damit schreitet auch die Produktion vom Histamin im Reis deutlich schneller voran. Am besten du kochst nur soviel, wie du auch essen kannst. Wenn doch mal etwas übrig bleibt, dann solltest du die Reste möglichst bald verwerten. Also lieber den Reis vom Mittag gleich Abends nochmal aufwärmen und nicht erst am nächsten Tag. Als Faustregel gilt, dass man Reis im Notfall im Kühlschrank etwa einen halben bis einen ganzen Tag lagern kann.

Reiswaffeln gelten auch als verträglich, auch wenn Reis in seiner ursprünglichen Form am besten ist. Pflanzliche Milchalternativen auf Basis von Reis, oft auch umgangssprachlich als Reismilch bezeichnet, sind problematischer. Durch enzymatische Fermentation entsteht auch etwas Histamin. Je nach Hersteller und Herstellungsweise auch etwas mehr Histamin. Hier ist also Vorsicht geboten.