Paprika gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland. Auch eng artverwandte Sorten wie Chilis oder Peperoni sind sehr beliebt. Ursprünglich stammt die Paprika aus Mittel- und Südamerika. Mexiko gehört noch heute zu den führenden Anbaugebieten doch etwa die Hälfte der weltweiten Paprikaproduktion befindet sich in China. Auch wenn der Anbau in Deutschland dagegen vergleichsweise unbedeutend ist, deckt er zumindest einen Teil des deutschen Konsums ab. Der Rest wird vor allem aus Spanien und den Niederlanden importiert. Häufig findet er seinen Weg in ein Salatgericht, aber auch gefüllte Paprika sind ein sehr bekanntes Gericht in Deutschland.
Aufgrund der hohen Beliebtheit stellt sich bei Histaminintoleranz die Frage, ob Paprika histaminarm ist oder ob Paprika größere Mengen an Histamin enthält. Auch hier gilt, wie immer, dass Lebensmittel möglichst frisch verzerrt werden sollen. Doch im Fall von frischem Paprika, welcher nicht überlagert ist, kann ich dir hier Entwarnung geben. Denn Paprika gilt als histaminarm, enthält also relativ geringe Mengen an Histamin.
Warum ist Paprika histaminarm?
Histamin ist ein Abbauprodukt, welches Bakterien bilden. Grundlage für diese Abbauprozesse ist die Aminosäure Histidin. Aminosäuren sind Eiweiße. Lebensmittel mit hohem Eiweißgehalt enthalten also mehr Histidin. Schon hier ist klar, dass die Paprika nur wenig Histamin enthalten kann, den der Eiweißgehalt liegt nur bei etwa ein bis zwei Gramm Eiweiß auf 100 Gramm Paprika. Damit wäre die Grundlage gar nicht in großem Maße vorhanden.
Dann braucht es auch noch Bakterien, welche das Histidin abbauen und in Histamin umwandeln. Natürlich gibt es diese Bakterien überall, deswegen gibt es praktisch auch kein Lebensmittel welches überhaupt kein Histamin enthält. Trotzdem ist Paprika davon eher weniger betroffen, den hauptsächlich finden sich diese Bakterien entweder im Käse, bei welchem verschiedenste Bakterien als Teil des Herstellungsprozesses hinzugegeben werden oder bei Lebensmitteln, welche durch Lagerung reifen wie etwa die Salami. Beides trifft auf Paprika nicht zu.
Was sollte ich bei Histaminintoleranz beachten
Generell ist es wichtig, dass man versteht, dass Histamin als Abbauprodukt von bakteriellen Zersetzungsprozessen entsteht. Diese Prozesse finden immer und überall statt, jedoch ist die Paprika davon nur geringfügig betroffen im Gegensatz zu vielen anderen Lebensmitteln. Trotzdem kann sich der Histamingehalt von Paprika durch falschen Umgang auch erhöhen. Deswegen ist es wichtig, dass man darauf achtet, die Paprika möglichst frisch zu verzehren. Keinesfalls solltet ihr eine Paprika kaufen und dann erst mal eine Woche lang liegen lassen. Lieber kleinere Mengen kaufen, dafür öfter einkaufen gehen und dann die Lebensmittel frisch genießen.
Ich vertrage Paprika trotzdem nicht
Paprika enthält weder größere Mengen an Histamin, noch ist Paprika ein Histaminliberator. Daher macht Paprika bei Histaminintoleranz auch keine Probleme. Wenn du jedoch trotzdem Probleme hast, kann das an anderen Gründen liegen. Die Paprika enthält relativ viel Salicylsäure. Du solltest dich also in diesem Fall darüber informieren, ob du eventuell empfindlich auf Salicylsäure reagierst.